Dienstag, 6. August 2013

Peter Weiss: Abschied von den Eltern

167 S., Suhrkamp, 9,90 €, 1. Aufl. 1980

Bis zur Lektüre dieser Erzählung war mir Peter Weiss kein Begriff. Er war Grafiker und Autor und hat vor allem Theaterstücke geschrieben. Das vorliegende Buch habe ich von meiner Schwester vor Jahren geschenkt bekommen, doch ich konnte mich erst jetzt aufraffen, es zu lesen.

Ein schweres Thema, dachte ich - die Auseinandersetzung mit den eigenen Eltern, Abschied nehmen steht uns jedenfalls allen einmal bevor.

Doch ich habe mich durch dieses Buch gequält. Weiss arbeitet seine Kindheit und sein offenbar schwer gestörtes Verhältnis zu seinen Eltern auf. Dabei ist er dermaßen selbstbezogen und selbstmitleidig, dass ich sehr genervt war.

Sein Abschied von den Eltern war kein guter und doch sollte doch genau dieses das Ziel sein. Den anderen am Ende doch verstehen, einfühlen, vielleicht auch verzeihen.

Hier wird im Grunde die verkannte Künstlerseele durch den Vater und die recht strenge Mutter thematisiert und das Ganze auch noch ohne Absatz, Kapitel oder sonstiger Möglichkeit der Verschnaufpause.

Positiv anzumerken ist jedoch die Sprache, mit der Weiss umzugehen versteht. Allein dies hat mir nicht gereicht, um mir das Werk näher zu bringen. Das Buch mag auf die Leser recht unterschiedliche Wirkungen haben. Ich habe vor allem positive Rezensionen gelesen. Für mich selbst war diese Art der Aufarbeitung nichts.

Hier war jemand zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Mehr bleibt mir dazu nicht zu sagen.


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