Samstag, 17. August 2013

John Green: Das Schicksal ist ein mieser Verräter

285 S., Büchergilde Gutenberg, 13,95, ISBN 978-3-7632-6572-5

In der Regel bin ich nicht so der Jugendbuchleser, aber hin und wieder mache ich eine Ausnahme und bisher habe ich auch immer einen Treffer gelandet. So auch mit diesem Buch. Hochgelobt wurde der Roman um die krebskranke 16jährige Hazel und das zu Recht.

Einfühlsam und dennoch mit Humor erzählt Green über das Leben mit Krebs, die Isolation vor der gesunden Welt, Trauer und Schmerz und das Mitleid der Umwelt, welches für die Totkranken so gar keine Hilfe ist.

Hazel weiß, dass sie nicht gesund wird. Ihr Krebs ist unheilbar. Doch seit sie ein neues Medikament nimmt, ist zumindest das Wachstum des Tumors gestoppt und sie muss "lediglich" mit einer Sauerstoffflasche bewaffnet durchs Leben gehen. Das Atmen fällt ihr schwer und somit jegliche körperliche Anstrengung.

Durch ihre Mutter gedrängt geht Hazel zu einer Selbsthilfegruppe, in der sie Augustus, genannt Gus, kennen- und später lieben lernt. Gus litt an Knochenkrebs mit sehr guten Chancen der Komplettgenesung. Kumpel Isaac hingegen wird zwar bald krebsfrei, dafür aber blind sein, da der Krebs beide Augen zerstört hat.

Hazel ist durch ihre Krankheit zynisch geworden, liebt das Leben aber dennoch und versucht, das Beste daraus zu machen. Ihr größter Wunsch ist es, ihrem Lieblingsschriftsteller zu begegnen und ihn über den Ausgang des abrupten Endes seines Roman zu befragen. Das ist aber nicht so einfach, denn er antwortet nicht auf ihre Fanpost, lebt in Amsterdam und die Reise dorthin ist für Hazel viel zu anstrengend und finanziell nicht machbar.

Doch ihr neuer Freund Augustus schafft es, ihr diesen Wunsch zu erfüllen und fliegt mit ihr nach Europa. Die Begegnung mit dem Autor wird alles andere als erfreulich, aber die beiden Liebenden kommen sich dort so nah wie kein weiteres Mal.

Das solch ein Buch nicht positiv enden kann, versteht sich von selbst. Doch so viele Schicksalsschläge die beiden auch erfahren, so wird Green nie sentimental. Sicher kamen auch mir beim Lesen an der ein oder anderen Stelle die Tränen, aber nur, weil das Leben eben kein "Wunschkonzert" ist. Green versucht die Geschichte so authentisch wie möglich zu erzählen: keine Verklärung, aber auch kein Trauerspiel. Sondern vielmehr eine Geschichte, die nachdenklich macht, über den Umgang mit dem Krebs und den Menschen, die damit leben müssen.

Für mich eines der besten Bücher meines bisherigen Lesejahres.

 

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