Montag, 25. Juli 2011

Ursula Poznanski: Erebos

485 S., Büchergilde Gutenberg, 12,95 €, ISBN 978-3-7632-6389-9

Ich bin kein Fan von ausdrücklichen Jugendbüchern, dennoch habe ich mich in meinem Urlaub an dieses Buch gemacht, da es so sehr viele gute Kritiken bekommen hat und eine leicht lesbare Lektüre versprach.

Ich bin auch nicht wirklich entäuscht worden, auch wenn mein Vorurteil über erhobene Zeigefinger in der Jugendliteratur durchaus bestätigt wurde.

Allein das gewählte Thema - ein außergewöhnliches Computerspiel - lässt entsprechendes erahnen. Erebos - so der Name des Spiels - wandert geheimnisvoll durch die Schule, von Hand zu Hand. Keiner der Empfänger darf mit anderen darüber reden, weder mit Eingeweihten, und erst Recht nicht mit Schülern, die das Spiel noch nicht besitzen.
So ist Nick, die Hauptperson des Romans, erst sehr verwundert über das Verhalten eines seiner besten Freunde Colin. Dieser kommt nicht mehr zum Training, fehlt auch öfter in der Schule und ist abweisend zu Nick.

Erst als Nick selbst das Spiel angeboten bekommt, versteht er die Geheimniskrãmerei seiner Mitschüler. Auch Nick wird schnell in den Sog des Spiels gezogen, welches seine Wünsche kennt und weiss, wann Nick lügt und wann nicht.

Sein von ihn erschaffener Avatar kommt im Spiel schnell voran und schon bald kann er ins nächste Level aufsteigen - wenn er in der Realität, ausserhalb des Spiels eine Aufgabe erledigt. Nick erschliesst sich diese Aufgabe nicht. Er weiss nicht, wozu seine Handlungen gut sein sollen.

Während des Spiels macht sich Nick immer wieder Gedanken, welche Figur welche Person in der Realität ist, findet es aber nicht wirklich heraus. Irgendwann beauftragt ihn Erebos seinen Lehrer zu töten, um wieder ein Level weiter zu kommen.

Um nicht zu viel zu verraten, soll auf Nicks Entscheidung hier nicht eingegangen werden. Aber nicht nur ihm werden solche Aufgaben erteilt und auch Nichtspielern bleibt die Veränderung unter den Schülern nicht verborgen. Einige versuchen, etwas gegen das Spiel zu unternehmen und werden prompt bedroht.

Das die Geschichte ein gutes Ende nimmt kann man sich bereits denken. Und den Zeigefinger brauche ich nach der Inhaltsangabe wohl auch nicht weiter zu erwähnen. Wirklich interessant und gelungen finde ich aber die Auflösung der Geschichte - den Hintergrund des Spiels. Das das Spiel dann doch nicht so mysteriös ist, wie anfangs vermutet und alles eine logische Erklärung hat, wird spannend erzählt.

Fazit: leichte Lesekost, für Jugendliche zwar gut aufbereitet, aber gerade die moralische Note kriegen die Kids doch schnell mit und stösst ihnen auf. Mit etwas Abstand gelesen aber gute Unterhaltung.


 

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