Mittwoch, 27. Juli 2011

Carlos Ruiz Zafón: Der Schatten des Windes

562 S., Suhrkamp, 9,90 €, ISBN 978-3-518-45800-6

Dieses Buch wartet nun schon ein paar Wochen auf meine bewertenden Worte. Und da ich in den letzten Tagen so fleißig dabei bin, will ich Euch nicht länger warten lassen.

Über den Inhalt ist, denke ich, genügend geschrieben worden, deshalb will ich mich dazu nur kurz fassen: Daniel wird in früher Jugend von seinem Vater eines Tages mit in den "Friedhof der vergessenen Bilder" genommen und darf sich dort ein Buch aussuchen. Er muss dafür aber versprechen, dieses Buch nie wieder herzugeben und es gut zu bewahren.

Daniel ist fasziniert von der Geschichte des Buches und versucht, mehr über den Autor zu erfahren. Aber allzuweit  kommt er mit seinen Nachforschungen nicht. Die Werke des Autors sind alle verschwunden, keiner weiss viel über diesen Mann.

Da aber immer mehr seltsame Dinge im Leben von Daniel passieren, die starke Parallelen mit der Handlung des Buches haben, wir Daniel immer neugieriger. Auf seiner Suche begegnet er vielen ungewöhnlichen Gestalten, bis sich am Ende doch alles aufklärt.

Das faszinierende an Zafóns Buch ist für mich - ebenso wie in "Das Spiel des Engels" - die für unsere heutige Zeit ungewöhnliche Sprache. Zafón erzählt auf eine ganz eigene, fast altmodische Art seine Geschichte und schafft es virtuos, den Leser ganz schnell und ganz tief in den Sog der Spannung zu ziehen. Ich sehe in Zafóns Worten eine große Ehrfurcht vor der Sprache, vor der großen Literatur dieser Welt. Geheimnisvoll sind seine Figuren, etwas unheimlich seine Schauplätze und einfach nur großartig das Entwirren der Fäden zum Finale.

Leider hatte ich bereits "Das Spiel des Engels" vorher gelesen und wußte um die Kraft dieser Sprache. Auch dieses Buch hatte mir sehr gefallen, obwohl das Mysthische in diesem weitaus stärker zum Tragen kommt. Der "Schatten des Windes" gefällt mir gerade wegen seiner am Ende doch realistischen Auflösung dann doch noch um einen Deut besser. Aufällig ist in jedem Fall, dass sich beide Bücher in der Rahmenhandlung sehr gleichen, deshalb werde ich mir mit der Lektüre des dritten Buches von Zafón, welches in meinem Bücherschrank steht - "Der dunkle Wächter" - noch ein wenig Zeit lassen.

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