Freitag, 6. Mai 2011

Stieg Larsson: Vergebung



861 S., Heyne, 9,95 €, ISBN 978-3-453-43406-6

 Im letzten Band der "Millenium"-Trilogie wird keineswegs vergeben, wie dem deutschen Leser durch den Titel weis gemacht werden soll. Lisbeth will lediglich keine Rache und keine Entschädigung für das an ihr begangene Unrecht.

Während der erste Band "Verblendung" eine recht abgeschlossene Handlung hatte, ist der zweite ohne den dritten Band unvollständig und umgekehrt. "Vergebung" setzt nahtlos am Ende des zweiten Bandes "Verdammnis" an.

Die Handlung konzentriert sich auf die Verschwörung der illegalen Sektion innerhalb der Sicherheitspolizei, die alles tut, um den russischen Überläufer Zala vor polizeilichen Ermittlungen zu schützen. Die Verantwortlichen sind bereits am Anfang des Romans klar, man ist nicht auf der Suche nach den Tätern, sondern vielmehr werden die Verstrickungen der einzelnen Akteure in die Staatsaffaire allmählich aufgedröselt.

Dabei verirrt sich Larsson gern mal in Nebensträngen, die er konsequent, aber ausufernd und somit langatmig, erzählt. Hier wäre weniger viel mehr gewesen und ich hätte dem Buch einen mutigen Lektor gewünscht. So richtig spannend ist das Ganze nicht mehr, im Höchstfall, ob die Strategie von Lisbeths Verteidigung aufgeht und die eigentlich Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Immerhin wird am Ende noch der Verbleib von Lisbeths Halbbruder geklärt.

Aber irgendwie schafft es Larsson dennoch, den Leser bei der Stange zu halten, man will einfach wissen, wie es zu Ende geht, auch wenn es keine Überraschungen mehr gibt. Für mich insgesamt der schwächste Teil der Trilogie, aber zur Abrundung muss man "Vergebung" dennoch gelesen haben.


 

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen