Sonntag, 10. April 2011

Alina Bronsky: Scherbenpark



286 S., Kiepenheuer & Witsch, 16,95 €, ISBN 978-3-462-04030-2

Bei Erscheinen wurde das Buch gefeiert und Alina Bronsky als das Erzähltalent des deutschsprachigen Raumes gelobt. Deshalb war ich die ganze Zeit schon sehr gespannt auf diesen Roman und nun, da ich ihn endlich gelesen habe, bin ich nicht enttäuscht worden.

Mit einer Leichtigkeit erzählt Bronsky die Geschichte der 17jährigen Sascha, die in einer Großstadt in einem Hochhaus-Viertel mit ihren beiden jüngeren Geschwistern lebt. Ihr eigener Vater ist ihr unbekannt, ihr Stiefvater sitzt im Knast, weil dieser seine Frau und die Mutter der Kinder umgebracht hat.

Dies wird so beiläufig berichtet, als wäre es Alltag im Leben einer Russlanddeutschen. Da Sascha noch nicht allein mit ihren Geschwistern leben darf, wird sie von ihrer Großtante aus Sibirien betreut, die kaum deutsch spricht und sich schwer tut, sich in Deutschland einzuleben.

Sascha hat aber zwei große Wünsche: ein Buch für ihre Mutter schreiben und den Stiefvater Vadim töten. Ersteres fällt ihr gar nicht so schwer, denn Sascha ist hochintelligent und geht auf ein Elite-Gymnasium. Dort sind ihr aber die Mitschüler völlig fremd.

Vadim zu töten ist unterdessen ein schwierigeres Unterfangen. Sascha hat viele Ideen, die sie aber alle für nicht umsetzbar hält.

Unterdessen kommt ihr aber die Liebe dazwischen. Über ungewöhnliche Wege lernt sie den Journalisten Volker und dessen Sohn Felix kennen. Mit Felix erlebt sie ihre ersten sexuellen Erfahrungen, fühlt sich aber mehr zu Volker hingezogen. Es entwickelt sich eine große Freundschaft zwischen den dreien.

Das alles wird mit liebevoller Art und in treffender Weise erzählt. Sascha und ihre schnodderige Art wächst dem Leser ans Herz und am Ende möchte man das Buch gar nicht aus der Hand legen.

Von mir eine unbedingte Leseempfehlung!

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