Montag, 27. Dezember 2010

Akif Pirinçci: Schandtat



333 S., Diana, 8,95 €, ISBN 978-3-453-35255-1

Akif Pirinçci ist der Stammvater des Katzenkrimis und hat dieses Jahr bei der Verleihung des 1. Katzenkrimi-Preises den Ehrenpreis erhalten. Leider war ich zu spät dran und konnte der Veranstaltung nicht beiwohnen.

Seine ersten drei Werke stehen schon lange bei mir im Regal und lange Zeit war mir gar nicht bewußt, wieviele Folgebände es noch gibt. So habe ich die Gelegenheit genutzt, als mir eine Kollegin "Schandtat" mitbrachte und habe mich voll Freude in diesen Roman gestürzt.

Inzwischen ist Francis alt geworden und hat sogar einen Sohn namens Junior (wie originell!). Dieser will irgendwann wissen, wie sein Papa zum Meisterdetektiv wurde. So fragt er ihn aus, als er mit ihm, dessen neuen Partnerin und dem alten Blaubart vor dem Kamin döst.

Francis beginnt zu erzählen und Junior will bald wissen, was wirklich dahintersteckt und macht sich selbst auf die Suche. Dabei gerät er und später auch Francis und Blaubart in sehr seltsame Abenteuer. Dabei spielen Drogen in Form von Katzenminze, ein Irrenhaus und deren Insassen und ein alter Mann namens Refizul, was rückwärts gelesen Luzifer heißt, eine Rolle.

Letzerer hat seit Jugendjahren die Idee, die von Gott gewollte Ordnung der Nichtverständigung von Mensch und Tier aufzuheben. Er forscht an den Lauten der Tiere und hier vor allem der Katzen und siehe da, bei der Begegnung mit unseren Haupthelden können sich diese auch verstehen.

So sehr ich mich auch bemüht habe, diesem Roman etwas abzugewinnen, wurde ich von Seite zu Seite immer genervter ob der allzu platten Vergleiche mit menschlichen Situationen etc. Zwischenzeitlich gleitet Pirinçci ins politisch-philosophische ab, was so gar nicht zur Handlung passen will. Der ganze Roman ist vollgestopft mit konstruierten Statements, die in meinen Augen immer weiter ins Absurde abgleiten.

Auch die ganze Handlung ist so diffus und durcheinander, daß es keinen Spass macht, ihr zu folgen. Meine Gedanken glitten während des Lesens immer wieder ab. So ist es nur folgerichtig, daß am Ende alles nur ein Traum von Francis war. Da kann man nur sagen: Gott sei Dank - so unglaubwürdig kam die ganze Story daher.

So schnell habe ich jetzt keine Lust mehr, einen weiteren Band der Francis-Reihe zu lesen - an den ersten kommt eh keiner ran.

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