Samstag, 15. Mai 2010

Nuala O'Faolain: Nur nicht unsichtbar werden



252 S., 5,00 €, Wunderlich, ISBN 3-499-26487-0

Nuala O'Faolain legte mit diesem Buch ihre Lebensgeschichte vor. Der Untertitel "Ein irisches Leben" will den Leser bereits leiten und symbolisieren, daß viele beschriebene Dinge auch anderen irischen Frauen so oder so ähnlich passiert sein könnten.

Da ich selbst zu Irland keinerlei Beziehung habe, kann ich nicht beurteilen, wie nah diese Lebensgeschichte dem realen Leben der irischen Bevölkerung ist. Da das Buch in Irland ein Bestseller wurde, muss es wohl den Nerv einer Generation getroffen haben.

Ich selbst aber fand dieses Buch sehr wirr und sprachlich unausgereift. Obwohl O'Faolain vorher bereits als Journalistin gearbeitet hat, fiel es mir schwer, den Gedanken und Ereignissen zu folgen. Fesseln tat mich die Geschichte auf jeden Fall nicht. Vieles verstand ich nicht, fand ich zu banal bzw. ich konnte den zeitlichen Sprüngen nicht folgen.

Man merkt der Autorin an, welche Bedeutung ihre Befreiung von den konservativen Werten für sie hat. Zwischenzeitlich empfand ich vieles aber nur als Selbstmitleid. Offensichtlich hat O'Faolain bereits eine ordentliche Karriere im Fernsehen hingelegt, nur privat scheint sie in Liebesdingen weniger erfolgreich zu sein.

Aber trifft dies nicht auch andere - sogar ziemlich viele Frauen? Hat das unbedingt etwas mit der irischen Gesellschaft zu tun, die die Frauen dieser Generation immer noch am Herd und bei den Kindern sieht, die keiner Ausbildung bedarf? Sind der allseits präsente Alkoholismus der Grund für die "falschen" Beziehungen? Für mich war das alles nicht schlüssig.

Da ich von der Autorin vor längerer Zeit bereits "Sein wie das Leben" gelesen hatte, welches mir recht gut gefallen hat, war ich von dieser Autobiographie, die ihr den Durchbruch brachte, enttäuscht.

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