Dienstag, 2. Juni 2009

Karen Duve: Taxi


320 S., 16,90 €, Büchergilde Gutenberg

Dieses Büchlein habe ich schnell durchgelesen. Das spricht für einen gewissen Unterhaltungswert, aber auch für Trivialität. Im Grunde gibt es nicht viel zu sagen zu diesem Roman. Es geht um kleine Anekdoten einer Taxifahrerin, die recht intelligent ist, aber irgendwie doch nichts auf die Reihe kriegt. Nach fünf Jahren in diesem Job steckt sie in einer tiefen Depression und schafft es nur durch Zufall (weil sie einen Schimpansen entführt und dieser ihr Auto zu Schrott fährt und dann entwischt) dem Taxifahren den Rücken zu kehren.

Die kleinen Geschichten lesen sich durchaus flüssig und interessant, große Literatur ist es aber nicht und selbst beim Lesen befällt einen diese düstere Stimmung, in der sich die Protagonistin befindet. Schade ist vor allem, daß Karen Duve es nicht schafft, dem ganzen eine positive Wende zu geben, z.B. indem ein Lottogewinn ins Haus flattert (der immer mal wieder angedeutet wird). Oder vielleicht hätte eine der vielen Bekanntschaften, die ein Taxifahrer im Laufe seiner "Karriere" zwangsläufig macht, die große Erlösung dargestellt. Das klingt sicherlich märchenhaft, was ich mir gewünscht hätte, aber besser ein kleines Märchen als dieses Hinplätschern ohne Botschaft.

Wie gesagt, ein Büchlein so für zwischendurch, wer aber viel erwartet von diesem Roman, weil viel über ihn geredet wurde, der wird enttäuscht sein.

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